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Balanceakte
Texte
patchwork, work-life-balance, klassentreffen, väter & keine versöhnung, care-arbeitskrise, paarbrei on holidays, den faden verlieren, gassi gehen, profilbildneurosen & klimaroulette, ego-geo, traumsequenzen, brücken & lücken, die balance finden verlieren finden verlieren, weitermachen.
13 Texte: Schwarzwäldersahnetote, alle gleich, Balanceakte, Fado, Der Punkt, Transposition, Stück Welt, Frau mit Hund (sucht), #HeleneundDirk, Im Café, Selfiestickerei, Brücken, Von Bäumen.
Seiten
Victoria Hohmann
ist Autorin, multimediale Poetin, Textkünstlerin, Verlegerin, Podcasterin, Berlin based. Studium darstellenden Kunst, Kunstgeschichte (M.A.), Literaturwissenschaft, Archäologie. 2017 Gründung des VHV-Verlag für Literatur und Kultur. 2024 Gründung von OffBeat-Publishing. Zuletzt erschienen die Langgedichte Potenz. und fichtensterben, OffBeat 2024 und der Text Android:in, prototyping, Anthologie U0-Untergrundminiaturen, Kopf & Kragen Literaturverlag.
Die Texte von Victoria öffnen Bildräume, sie inspirieren und lassen wunderbare Freiräume szenisch zu gestalten.
Sigrun Fritsch, künstlerische Leiterin des Aktionstheater Pan.Optikum
Mancher Text war so poetisch, aktuell und gleichzeitig interpretationsoffen, dass ich seinen Einsatz im Deutschunterricht als sehr gewinnbringend empfinden würde – man kann sich mit den Texten also wirklich ausgiebig beschäftigen und hervorragend mit anderen über sie philosophieren, diskutieren und reden, aber sie funktionieren auch, wenn man einfach nur abtauchen und genießen möchte.
Lena vom Buchblog knigaljub
(…) der poetischste Antifaschismus, der mir bisher je untergekommen ist
Nina Schuchardt, Verlegerin des Eichhörnchenverlags über den Text „Stück Welt“
Lesegewohnheiten werden durchbrochen (…) Victoria Hohmann experimentiert mit Sprache, Aufbau und Leser-Erwartungen.
Literaturkritiker Malte Bremer von Literaturcafé.de über „Von Verwandlungen“ und „Vom Dazwischen“
Hohmann schafft hier mit ihrer bildgewaltigen Sprache, was andere von mir gelesene Erzählungen nicht konnten: überzeugen!
Tina vom Buchblog Kimonobooks über „Von Verwandlungen“
Vorschau
Leseprobe
Normalität ist kein Ruhepuls zwischen Kontrasten – hätte Nora gern gesagt, so ein Vergleich wär ihr gerne eingefallen, damals, um ihn herauszuschreien, den Eltern in die weichgezeichneten Gesichter, allen verständnisvoll Nickenden, allen Wackeldackeln auf ihren Rücksichtssitzen frontal in die Schnauze. Denen, die taten, als sei Normalität definiert durch eine scheiß Linie irgendeines Zeichenmentors, der von seinem schnöden Ich-bin-eine-Insel-Strand aufs Meer stiert und meint, der Horizont ließe sich so einfach in der Spitze eines Bleistifts sammeln und zu Papier bringen – weil er noch nie in einem Boot saß, weil er keine Ahnung hat, dass der Horizont sich verschiebt, je nachdem, wo man herumrudert. Vorschriften, darauf pfiff Nora, hatte immer gepfiffen. Aber zu pfeifen und zu sprechen, das waren zwei Ligen. Jede Veränderung begann mit einem Ton, der nicht mehr Ton in Ton daherkam – aber bis diese Metapher es mal bis zum Abfärben oder überhaupt zu etwas gebracht hatte, musste sie etliche Teller waschen. Feinstes Porzellan. Auch Schüsseln. Und: die Hände in Unschuld, immer wieder, die Hände – prophylaktische Maßnahme gegen Handschellen, Schelte, Keime – bitter wie nötig.
aus: Schwarzwäldersahnetote (zuerst erschienen in: Vom Dazwischen, 2018)
es braucht kahlschlag / für die sicht / die aussicht / das ende der aussichtslosigkeit / die optimale einsicht / auf das wild / hinter der schonung
weil der wald sich sonst ungeniert die haare wachsen lässt die hippie-sau
aus: alle gleich (zuerst erschienen in: Vom Miteinander, 2019)
sonst alles ruhig
Arbeitstrott
wegdämmern
immerhin ein bisschen was geleistet
Existenz nicht völlig für nichts
für die Nation
welche war es noch gleich
äh
der Flaggenaufnäher auf der Dienstkleidung ist so verwaschen
das könnte Rot da sein oder Schwarz oder Grün
oder ist das in der Kantine passiert
das Vaterland dankt mit Kränzen
oder das Mutterland / oder das Mutterschiff
aus: Stück Welt (zuerst erschienen in: Vom Miteinander, 2019)
Der Fall des Observierers im letzten Jahr: gut minus. Ein Aufatmen. Zumindest ein wenig. Weil befriedigend plus, das könnte schon. Unfreiwillige Beförderung, an die Luft – so Chef Magnus, letztes Jahr. Strenger Blick, eingecremter Zeigefinger. Ranhalten, Mann – sein Tenor. Lücken schließen, Hintern hoch, weil hoch hinaus. Versäumnisse ausbügeln. AUSBÜGELN natürlich nur im übertragenen Sinne. Man sei hier ja kein Hausfrauenclub, haha.
Haha.
Er, Magnus, fasse nochmal zusammen: Der Firmenumsatz habe. Am Jahresende. Alle Erwartungen zu.
Alle Erwartungen.
Richtig. Weil. Sonst.
Weil. Sonst.
Richtig. Aber auch so. Es sei nun mal. Da könne man ja auch nichts. Dafür.
Dafür.
Richtig.
Jeder müsse nun mal sein „man“ stehen, sozusagen, haha.
Haha.
In Betrieb im Betrieb, dauerhaft.
Dauerhaft.
Richtig.
Stellen müssten sonst gestrichen. Werden. Vergehen.
Vergehen.
Richtig. – Um Stellen vor dem Komma. Zu generieren.
Generieren.
Richtig. – Aber: Ab nächstem Jahr. Günstige PraktikantINNEN. Zwecks Zuarbeit. Bonus, sozusagen.
Bonus. Bona, bonum, Adj.: gut.
Richtig.
Bon.
Richtig. Geben und Nehmen.
Nehmen.
So sei das.
So.
aus: Balanceakte (zuerst erschienen in: Vom Dazwischen, 2018)
Pressekit
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